Sabine Kratky prangert im Schaufenster ihrer Apotheke in Gorndorf die besorgniserregende Entwicklung in der Apothekenlandschaft an. Das sichere Netz der Arzneimittelversorgung wird immer löchriger. Im Jahr 2023 haben in Thüringen zwölf Apotheken geschlossen, in den ersten drei Monaten in diesem Jahr weitere vier. Der ländliche Raum ist davon besonders betroffen. Dies ist alamierend, betont Kratky, denn hinter diesen Zahlen stehen erstens Patienten, die auf eine flächendeckende Versorgung mit Medikamenten und auch auf gute fachliche Beratung angewiesen sind, und zweitens Mitarbeiter und Apothekenleiter, die das gewährleisten wollen und sollen.
Aktuell geht es um eine neue Gesetzesvorlage aus dem Hause Lauterbach. Der offizielle Text ist unbekannt, aber es sickert manches durch. Gesundheit ist ein hohes Gut und die Bürgerinnen und Bürger sollten diese nicht in Scheinapotheken ohne Notdienst und Rezepturen erleben müssen.
Die Politik propagiert Lösungen, die mehr mit einer Abgabestelle als mit sicherer Arzneimittelversorgung zu tun haben. Das ist ein Armutszeugnis!
Patienten brauchen echte Apotheken und echte Apotheken brauchen Apotheker!
Wie wehren wir uns als Apotheken? Wir wollen Menschen, die auf Apotheken angewiesen sind, nicht treffen. So gab es im April die Protestwoche, die Schaufenster waren in Alarmrot oder Schwarz dekoriert, aber geöffnet. Die Landesapothekerkammer hat alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister angeschrieben und zum Dialog eingeladen.