Dem Himmel so nah – aus dem Tagebuch einer Türmerin
Brigitte Gmach: „Dem Himmel so nah“ 16,50 Euro/ Erhältlich in der Thalia Buchhandlung Saalfeld und im marcus Verlag (www.marcus-magazin.de)
Brigitte Gmach ist Künstlerin aus Österreich mit einer ganz besonderen Verbindung zu Saalfeld. In 17. Generation ist sie Nachfahrin von Caspar Aquila, enger Wegbegleiter Martin Luthers und erster protestantischer Pfarrer und Superintendent in Saalfeld.
2014 hat sie in der Johanneskirche nicht nur ihre noch heute dort zu sehenden Engelsskulpturen präsentiert, sondern war während ihres Aufenthaltes Bewohnerin der Türmerstube der Kirche. In der spartanisch eingerichteten Stube im 63 Meter hohen Turm arbeitete sie an einer 10 Meter langen Himmelsleiter und schrieb zudem ihre Erlebnisse in Saalfeld und beim Pilgern auf dem Lutherweg nieder.
„Im Turmzimmer befand sich nur eine Matratze und ein Tisch mit etlichen Klappstühlen, kein Wasser, keine Toilette. Dafür bekam ich einen Kübel. Ich musste täglich mehrmals die 130 steilen und engen Stufen hinauf und hinunter steigen, wenn ich Kontakt mit der Umwelt wollte. Ich erlebte einen Brand in unmittelbarer Nähe zur Kirche, den ich aber erst bemerkte, als ihn die Feuerwehr schon löschte, den ohrenbetäubenden Lärm beim Bierzelt auf dem Marktplatz, zwei lautstarke politische Demonstrationen, zwei Kirchenkonzerte, die Tätigkeit der Marktfahrer unten auf dem großen Marktplatz, den bis ins Mark dringenden Klang der großen Glocken während des Gottesdienstes – und sonst das städtische Leben aus der Vogelperspektive, die zum Staunen anregte“, schreibt die Autorin in ihrem Vorwort.
Die hochbetagte Tochter des letzten Türmers, der bis 1933 sein mühseliges Amt ausübte, durfte sie übrigens auch noch kennenlernen.
Lesen Sie Brigitte Gmachs Sicht auf Saalfeld und die Saalfelder, über ihre außergewöhnlichen Begegnungen und ihre Zeit im Kirchturm.
