Trotz schlechter Bilanz der Ersten: Verein stetig im Aufwind
Unter dem Dach des FC Einheit Rudolstadt, der mehr als 200 Mitglieder zählt, spielen in dieser Saison drei Männer – und elf Nachwuchsmannschaften von der Oberliga bis in die Kreisliga. Natürlich ist die 1. Mannschaft, die seit 2011/12 in der 5. deutschen Liga als einzige Vertretung weit und breit in der Oberliga Süd ihre Heimstatt hat, das Aushängeschild des reinen Fußballvereins. Derzeit steht die Mannschaft von Holger Jähnisch, der nach zwölfjähriger Trainertätigkeit und vielen Jahren als Aktiver seit mehr als drei Wochen wieder der Übungsleiter der Ersten ist, in ihrer Spielklasse auf dem letzten Platz. Aber Jähnisch, der wie kaum ein Zweiter die Oberliga kennt, ist optimistisch, dass man die Klasse hält. „Wenn wir unsere Potenzen ausschöpfen, können wir jede Mannschaft schlagen“, zeigt er sich zuversichtlich.
Hingegen überwintert die 2. Mannschaft in der Kreisliga Süd als Tabellenführer. Wenn man konzentriert bleibt, sollte der zahlenmäßig große und von einigen Sponsoren sehr gut ausgestattete Kader in der Lage sein, das erstrebte Ziel, die höchste Klasse im Fußballkreis Mittelthüringen, die Kreisoberliga, zu erreichen, möglich werden.
Spielszene aus der Oberligapartei FC Einheit – VCF Plauen, Foto: Achim Freund
Aber den Verein nur an den Leistungen fest zu machen, wäre wohl etwas zu kurz gegriffen. Er befindet sich seit dem Amtsantritt von Willi Obitz im Aufwind. Der ehemalige langjährige Vorstand der Volksbank eG, der im Januar 65 Jahre wird, arbeitet seit seiner Wahl am 1. Juli 2022 unermüdlich für den Verein. Dabei entwickelt er immer wieder neue Ideen. Bei der Einheit ist man sehr froh, dass Obitz das Angebot ausgeschlagen hat, beim FC Carl Zeiss Jena Präsident zu werden.
Spielgemeinschaften mit Schwarza und Teichel
Im Verein kann er sich auf ausschließlich ehrenamtlich tätige Vorstände stützen, die in der einheimischen Wirtschaft Schwergewichte sind. Den Kern des FC Einheit machen neben der Vereinsführung und den Mitgliedern mit Sonderaufgaben die Trainer und Helfer aus. Doch auch in Rudolstadt ist es so wie bei vielen anderen Sportgemeinschaften. Der Zuwachs an Kindern und Jugendlichen, die Fußball spielen wollen, ist groß, aber es fehlt an Übungsleitern. Alles können auch die Eltern, die schon viel tun, nicht absichern. Deshalb hat sich der Vorstand zu Beginn der Saison 23/24 entschlossen, neben der bestehenden Spielgemeinschaft mit dem SV 1883 Schwarza auch mit der SG Traktor Teichel im Nachwuchs zu kooperieren. Das funktioniert so wie die nun bereits jahrelange gedeihliche Zusammenarbeit mit den Freunden aus dem Gemeindetal schon sehr gut, wobei die Obitz, Schardt, Bauer und Co. gerade im Kinder – und Jugendbereich, wie bereits erwähnt, nicht alles an Ergebnissen festmachen. Wichtiger ist die sinnvolle körperliche Betätigung in Training und Wettkampf und das Erlernen von Werten wie Anstrengungsbereitschaft, Toleranz, Gemeinschaftsgefühl und Fairness.
Willi Obitz hat schon einiges wie zum Beispiel einen Arbeitseinsatz oder das Gespräch mit dem Bürgermeister und den Stadträten in Kooperation mit den beiden Leichtathletikvereinen LAC und LCR zur Verbesserung der sportlichen Infrastruktur in Rudolstadt„angestoßen“. Gerade im städtischen Stadion ist die Zeit stehen geblieben. Auch der in die Jahre gekommene Kunstrasen ist ein Ärgernis und bedarf einer grundlegenden Erneuerung.
Vor dem Heimspiel gegen den VFC Plauen haben die Nachwuchstrainer für ihre Spieler und für sich selbst schicke Mützen mit dem Vereinsemblem als Weihnachtsgeschenk erhalten. Demnächst wird die Einheit auch über zwei Busse verfügen, die den Transport der Nachwuchsvertretungen zu den Auswärtsorten leichter und ökonomischer gestalten sollen. Dafür wurde ab 1. Dezember eine Crowdfunding-Aktion gestartet. Mehr Infos auf facebook, Instagram und www.einheit-rudolstadt.de.
Hartmut Gerlach I FC Einheit Rudolstadt
Beitragsfoto: F- und E-Junioren waren Einlaufkids in der Oberliga und haben schon teilweise ihre Mützen auf, Foto: Achim Freund