Ein Grund zum Feiern – und zum Wachsen
Im Interview bekräftigt Vorstand Oliver Brömel, Marco Kupfermann und Sven Antemann wofür der Werbering steht und welche Vorteile Mitglieder haben
Herr Brömel, stimmt es, dass der Werbering Saalfeld die erste Werbegemeinschaft der neuen Bundesländer war?
Oliver Brömel: Ja, das war bei unserer Gründung am 6. Februar 1991 im Saalfelder Ratskeller tatsächlich so. Der langjährige Vorsitzende Wolfgang Müller („Müller am Markt“) war aus den Alt-Bundesländern in seine Heimat Saalfeld zurückgekehrt und hatte viel Erfahrung mitgebracht. Natürlich kamen auch viele neue Ideen dazu. So haben wir in den Anfangsjahren Blumenschmuckwettbewerbe ausgelobt, „Prominente backen Plätzchen“, Bauern- und Wurstmarkt organisiert. Um Veranstaltungen wie das Detscherfest oder den Saalfelder Autofrühling zu etablieren und mit verkaufsoffenen Sonntagen zu verbinden, gründeten wir den Saalfelder Festring, den es heute allerdings nicht mehr gibt. Die Saalfelder Einkaufsnacht besteht seit 2008 und den Weihnachtsbaumweitwurf konnten wir in diesem Jahr nach Corona wieder beleben. Dass ich selbst in diesem Jahr mein 20. Jubiläum als Vorsitzender habe, ist mir gerade erst bewusst geworden (lacht). Auf jeden Fall war von Anfang an unser Ziel, die Stadt attraktiv zu machen. Denn jedes einzelne Geschäft und Unternehmer kann nur erfolgreich sein, wenn das Gesamtbild stimmt.
Was waren Meilensteine in der Entwicklung?
Marco Kupfermann: Da ist sicherlich das Abwehren des geplanten Fachmarktzentrums des Investors Saller zu nennen, das der Innenstadt massiv geschadet hätte. Immer wieder hat der Werbering Befragungen durchgeführt, um zu erfahren, was die Bürger sich für ihre Stadt wünschen. Auch der Saalfelder Adventskalender ist zur Tradition geworden. Wichtig war aber auch, dass der Werbering in der Corona-Pandemie den Händlern Gehör verschafft hat. Gegenwärtig sind wir stabil aufgestellt, wollen aber mit neuen Ideen und Leuten noch weiter wachsen. Betonen möchte ich hier das Projekt SAWI-Card, ein Benefit-System des SaaleWirtschaft e.V. für steuerfreie Sachbezüge für Mitarbeiter. Dieses potentialreiche Projekt betreuen wir vereinsübergreifend mit.
Wie ist der Werbering dafür ausgerichtet?
Sven Antemann: Zunächst einmal haben wir in Saalfeld strukturelle Vorteile, wie die gute Erreichbarkeit der Innenstadt per öffentlichem Personennahverkehr und gleichzeitig gut ausgebauter Parkplatzstruktur. Außerdem verfügen die Einzelhändler über wettbewerbsfähige Flächen, das ist nicht in jeder Stadt so. Den Mix, den wir hier in Saalfeld haben, gibt es in kaum einer anderen Stadt in der Nähe. Unser Job ist es, diese Vorteile zu nutzen und auszubauen und dabei Herausforderungen wie dem Internethandel gezielt zu begegnen. Das geschieht viel über Netzwerke, zum Beispiel mit dem Saalewirtschaft e.V. Wer Mitglied im Saalfelder Werbering wird, kann von diesen Netzwerken profitieren und bleibt immer auf dem Laufenden. Wir nehmen Einfluss auf städtische Entwicklungen und sorgen mit unserer Gemeinschaft dafür, dass wir Meinungen bündeln können und so auch der Einzelne mehr Gehör für seine Belange findet. Bei von uns organisierten Veranstaltungen haben wir einen Sonderstatus, von dem auch unsere Mitglieder profitieren. Unsere Basis aus über 40 Mitgliedern möchten wir noch weiter verbreitern und freuen uns daher über neue Mitglieder. Wir treffen uns einmal monatlich an einem Dienstag zum Händlerstammtisch an wechselnden Orten. Die Termine sind auf www.werbering-saalfeld.de zu finden. Dabei geht es uns auch darum, nicht nur den Einzelhandel, sondern auch das Handwerk, die Industrie bis hin zu Institutionen zu vereinen. Wir sind Gesprächsplattform für Ideen und offen für Neues.
Wie soll das Jubiläum gefeiert werden?
Oliver Brömel: Im September werden wir im „Pappenheimer“, übrigens ein Gründungsmitglied, unser Jubiläum begehen. Wer uns bis dahin noch Fotos oder Erinnerungen aus 33 Jahren Werbering Saalfeld zusenden möchte, kann dies gern unter marco.kupfermann@marcus-verlag.de tun. Natürlich sind wir aber auch zum Stadtjubiläum schon dabei und werden eine alte Saalfelder Tradition aufleben lassen, sowie am Festumzug teilnehmen. Jetzt freuen wir uns erstmal auf die Saalfelder Einkaufsnacht.
