Gesellschaft im Alter ist wichtig und hält fit
Ausbildung zur ehrenamtlichen Seniorenbegleitung startet am 7. Februar 2024
Das Projekt Herbstzeitlose unterstützt Hochaltrige, Kranke oder Menschen mit Behinderung bei der Bewältigung ihres Alltags in ihrem vertrauten Wohnumfeld.
Zwei Stunden in der Woche leisten die ehrenamtlichen SeniorenbegleiterInnen diesen Menschen Gesellschaft, kaufen mit ihnen ein, spielen oder lesen etwas vor. So werden auch die Angehörigen entlastet, um eigene Erledigungen zu machen oder sich selber eine kleine Auszeit zu gönnen. Derzeit werden 125 Menschen begleitet. 1.000 Nachfragen wurden seit Gründung an das Ehrenamtsprojekt
gestellt.
Ausbildung
Ehrenamtsinteressierte wenden sich direkt an das Projekt Herbstzeitlose und durchlaufen eine 16-tägige Ausbildung, die von Fachleuten durchgeführt wird. Einmal wöchentlich für zwei Stunden halten ExpertInnen unentgeltlich Fachvorträge u.a. zu Themen wie Depression im Alter oder Strategien mit Demenz umzugehen. Auch rechtliche Grundlagen zur Seniorenbegleitung werden behandelt. Trotz des hohen Niveaus herrscht eine gemütliche Atmosphäre, die einen regen Austausch zwischen den Teilnehmenden fördert, erklärt Liudmyla Hünger, hauptamtliche Herbstzeitlose-Mitarbeiterin.
Im September feierte das Projekt bereits sein 20. Jubiläum. Christa Pidun gründete 2003 das Projekt. Bei den Ausbildungsveranstaltungen ist sie persönlich zugegen und schaut sich die zukünftigen BegleiterInnen schon einmal vor Abschluss der Ausbildung an. Sie hat ein gutes Gespür dafür, welche Menschen miteinander harmonieren. Doch auch die Wohnortnähe ist ausschlaggebend für die Zusammenführung von zu begleitender Person und EhrenämtlerIn. Zu Beginn wird ein Termin zum
Kennenlernen gemeinsam mit dem Projektteam vereinbart, um zu schauen, ob die Chemie stimmt.
Ansprechpartner und Dank
Das Projektteam um Christa Pidun steht sowohl den ehrenamtlichen Seniorenbegleiter-Innen als auch den einsamen Menschen immer als Ansprechpartner zur Seite. Auch pflegende Angehörige können sich an das Projekt wenden, um stundenweise entlastet zu werden. Zwar leisten die Ehrenamtlichen weder Pflege noch Hauswirtschaft, betreuen aber gern die pflegebedürftige Person.
Das Projekt „Herbstzeitlose“ arbeitet trägerübergreifend im gesamten Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Die Gemeinschaft mit der AWO wird aber intensiv gepflegt. Bei verschiedenen Festen und Veranstaltungen wird die Arbeit der Ehrenamtlichen gewürdigt. Zudem gibt es eine Aufwandsentschädigung zum Jahresende.
Liudmyla Hünger weist darauf hin, dass sich die ehrenamtliche Arbeit auch insofern aus zahlt, als dass man sich bereits ein Netzwerk mit Kontakten geschaffen hat, wenn es einem selber nicht mehr so gut gehen sollte. „Viele SeniorInnen, die mittlerweile von uns begleitet werden, waren selbst früher als ehrenamtliche BegleiterInnen tätig“, sagt sie. Die Offenheit und Dankbarkeit gegenüber dem Projekt sei in diesem Falle sehr groß, weil sie selbst vorher schon ein Teil davon waren.
Wenn auch Sie sich für das Projekt Herbstzeitlose interessieren und SeniorInnen ehrenamtlich in ihrem Alltag begleiten möchten, nehmen Sie Kontakt auf. Die nächste Ausbildung startet am 7. Februar 2024 in Saalfeld!
Sie möchten die Unterstützung der ehrenamtlichen Begleiter-Innen in Anspruch nehmen oder selber älteren Menschen helfen? Wenden Sie sich ganz einfach an das Projekt Herbstzeitlose:
Am Blankenburger Tor 2
07318 Saalfeld
Tel.: 03671 563329
herbstzeitlose@awo-saalfeld.de
https://www.seniorenbegleiter-herbstzeitlose.de/
Foto: Cornelia Fröbel, Roland Martini, Manuela Schößler, Liudmyla Hünger (v.l.n.r.)
